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1315. August 22. Schweidnitz.

Thymothei et Symphoriani XI kal. Sept.

Johann von Striegau, Heinrich Pyschin, Konrad Frauenhain, Johann Hellinberti, Johann Ebirwini, Konsuln von Schweidnitz, urkunden, dass Konrad Stangrune unter Zustimmung des Herzogs Bernhard eine Strasse 6 Ellen breit vom Markte zwischen Johann Polsnitz und Gerlacus Bruder des Adolf auf das Kloster der Dominikaner zu sich erstreckend von Gerlach gekauft und diesem Kloster zu seinem und seiner verstorbenen Gemahlin Seelenheil testamentsweise überwiesen habe (vgl. oben Juli 7), doch ohne dass die Stadt infolge der klösterlichen Exemtion dabei an ihren Steuern und Diensten Schaden leide, aber auch ohne dass Jemand ausser Gerlach auf diese Strasse ein Traufrecht übe, noch Wasser dahin laufen, noch Mist darauf legen oder werfen oder etwas darauf bauen lasse, es sei denn mit Zustimmung der Klosterbrüder.

Z.: Lutko Erbvogt, Heydinricus Landvogt, die oben erwähnten Konsuln und die Schöffen Gerlacus Adolfi, Ebirhard Habnicht, Konrad Rugelin, Gerhard Poppo, Hermann Rychinstein, Heymann Keppo, Hertwich v. Gabil.


Or. im Bresl. Staatsarch. Schweidn. Domin. 3. An rothgelben Seidenfäden das älteste Stadtsiegel v. Schweidn., sehr ähnlich dem bei Pfotenhauer Schles. Siegel A 7, XIV. No. 111 abgebildeten, beschrieben bei Saurma Schles. Städtewappenbuch Sp. 304. Merkwürdig ist das kleine Rücksiegel, das in dreieckigem, nach unten spitzrund zulaufendem Schilde anscheinend einen Arm darstellt; von der Umschrift sind nur die ersten Buchstaben S. Joh . . . erkennbar.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.